B.A. Japanologie

Kompetenzprofil

Allgemeines

Neben den fachspezifischen Kenntnissen und Kompetenzen, die die Studierenden der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie durch das Fachstudium erwerben, eignen sie sich auch fächerübergreifende Fähigkeiten an, die generell durch das Studium eines geistes-, kultur- oder sozialwissenschaftlichen Faches vermittelt werden. Durch den Erwerb von weiteren speziellen Schlüsselqualifikationen sind die Studierenden noch besser für eine anspruchsvolle Berufstätigkeit vorbereitet. Zusätzlich zum Fach Japanologie wird noch ein weiteres Fach studiert.

Darstellung im Diploma Supplement

Bei erfolgreichem Studienabschluss wird zusätzlich zu Urkunde und Zeugnis das Diploma Supplement ausgehändigt. Darin ist neben der Beschreibung des Abschlusses folgende Darstellung der Kompetenzen und Berufsmöglichkeiten enthalten.

Der Absolvent/die Absolventin verfügt über grundlegende Fach- und Methodenkompetenzen, Sprachkompetenz Japanisch (Verstehen, Sprechen, Lesen, Schreiben), kommunikative Kompetenz (Verwendungs- und Interpretationsweise der japanischen Sprache) sowie kulturelle Kompetenz (Verständnis der historisch gewachsenen und sich verändernden Diskurse, Narrative und Werte und deren Einfluss auf das Handeln und Denken). Auf der Grundlage des direkten sprachlichen Zugangs in Gespräch und Lektüre hat er/sie die Fähigkeit erworben zu einem kritischen und reflektierten Umgang mit der japanischen Kultur und zu ihrer Vermittlung. Er/sie beherrscht die notwendigen Techniken für die Informationsgewinnung sowie die weitere, eigenständige Vertiefung in Teilbereichen der japanischen Kultur und ist in der Lage, themenbezogen komplexe Sachverhalte strukturiert und transparent aufzubereiten.

Der Studiengang qualifiziert u.a. für folgende Berufsfelder:

  • Informationsverarbeitung, Dokumentation, Journalismus und Medien
  • Tätigkeiten im Bildungsbereich, Erwachsenenbildung sowie schulische und außerschulische Formen der Kulturvermittlung
  • Tätigkeiten, die auf die Förderung des interkulturellen Dialogs ausgerichtet sind und Erfahrung in diesbezüglichen Problemfeldern voraussetzen
  • Interkulturelle Vermittlung am Schnittpunkt von Wirtschaft, Politik und Kultur
  • Sprachbasiertes Arbeiten (Japanisch) in technologisch orientierten Feldern, insbesondere dort, wo Japan global eine führende Rolle spielt (Sprach- und Mustererkennung, Roboterentwicklung, Mensch- Maschine-Interface).

Fächerübergreifende Kompetenzen

Ein Bachelorstudium an der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie fordert und fördert neben den fachspezifischen Kompetenzen auch eine Vielzahl grundlegender, arbeitsmarktrelevanter Fähigkeiten.

Bachelorabsolventinnen und -absolventen der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie arbeiten

  • konzeptionell: Erstellung und Präsentation von Konzepten; konzeptionelle Herangehensweise an Aufgaben; Planung und Darstellung von Maßnahmen zur Erreichung eines bestimmten Ziels
  • im Team: teamorientierte Projektarbeit, Planung schriftlicher Arbeiten in der Gruppe mit Definition von Teilaufgaben, Zuordnung der Teilaufgaben an einzelne Gruppenmitglieder, gemeinsame Koordination des Ergebnisses und Qualitätskontrolle
  • strukturiert und zielorientiert: Projektmanagement: Eigenständiges und zielorientiertes Erarbeiten  wissenschaftlicher Fragestellungen mit mündlicher und schriftlicher Erfassung der Ergebnisse, strukturiertes Analysieren komplexer Sachverhalte für Hausarbeiten, Projektarbeiten, Referate
  • wissenschaftlich: wissenschaftlich-kritischer Umgang mit Quellen und Forschungsliteratur: Auswahl der wichtigsten Informationen, logisches Schlussfolgern, kritisches Hinterfragen; systematisches, auch fächerübergreifendes wissenschaftliches Arbeiten; Recherche, Darstellung und Bewertung des Forschungsstandes; Wahl einer angemessenen Forschungsmethode; fachterminologisch korrekte und sprachlich differenzierte Darstellung der Ergebnisse in mündlicher und schriftlicher Form
  • effizienzorientiert: wirkungs- und ergebnisorientierte Arbeitsweise
  • kreativ: Bereitschaft zum Mitdenken und Förderung des Kreativpotenzials durch selbständige Bearbeitung studienrelevanter Aufgaben

Und sie besitzen

  • Argumentationsfähigkeit: Vertreten der eigenen Position durch Argumentation und Interaktion mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Positionen im wissenschaftlichen Diskurs; Meinungsfähigkeit und Ausbildung eines kritischen Reflexionsvermögens
  • Lernfähigkeit: Lernbereitschaft, eigenständige und selbständige Wissensaneignung
  • Eigeninitiative: Selbstmotivation, Durchhaltevermögen, selbstständige Arbeitsweise und Selbstorganisation
  • Interkulturelle Kompetenz: Beschäftigung mit fremdsprachigen Texten, Möglichkeit zum Studium im Ausland und Interaktion mit ausländischen Mitstudierenden
  • Kommunikations- und Sprachkompetenz: kommunikatives Geschick durch schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit; mündliches und schriftliches Präsentieren von selbst erarbeiteten Ergebnissen unter Verwendung geeigneter Präsentationsmedien

Fach- und Methodenkompetenzen

Die Absolventinnen und Absolventen des B.A. Japanologie verfügen über Fach- und Methodenkompetenzen…

…im Bereich der Sprache und Kommunikation

  • Verstehen, Sprechen, Lesen und Schreiben des modernen Japanischen
  • Verstehen und Interpretieren soziokultureller Sprachhandlungen
  • Erfolgreiches und angemessenes Interagieren mit Individuen und Gruppen der japanischen Kultur in mündlicher sowie schriftlicher Form
  • Übersetzen japanischer Texte ins Deutsche
  • Lesen und Verstehen des klassischen Japanischen (für eine unmittelbare Erschließung frühmoderner japanischer Quellen)

…im Bereich Geschichte und Kultur Japans

  • Allgemeines Verständnis der Historizität postindustrieller moderner Gesellschaften
  • Umfassende Kenntnisse über die historische und kulturelle Entwicklung Japans (inkl. japanischer Fachbegriffe) sowie die Fähigkeit, diese kritisch einordnen, interpretieren und vermitteln zu können
  • Kenntnisse der japanischen Religions- und Geistesgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart
  • Kenntnisse von Gesellschaft und Staat des modernen und zeitgenössischen Japans
  • Kenntnisse von Kultur und Alltagskultur des modernen und zeitgenössischen Japans
  • Kenntnisse zur Entwicklung und den spezifischen Formen der japanischen Literatur (Lyrik, Prosa) / des japanischen Films von den Anfängen bis zur Gegenwart
  • Kenntnisse zur Entwicklung und den spezifischen Formen des japanischen Theaters von den Anfängen bis zur Gegenwart
  • Kritischer Umgang mit Medien: Kritische Auswertung von Informationen in Nachrichten, Printmedien, Internet und Fachstudien

Darüber hinaus verfügen sie über wichtige fächerübergreifende Methodenkompetenzen (siehe oben “Fächerübergreifende Kompetenzen”)

Selbst- und Sozialkompetenzen

Über die fächerübergreifenden Kompetenzen (siehe oben) hinaus verfügen die Absolventinnen und Absolventen des B.A. Japanologie über Selbst- und Sozialkompetenzen…

…im Bereich Selbständiger Spracherwerb

  • Selbstengagement und Lernbereitschaft: Selbstständiges Erlernen der japanischen Sprache mithilfe der modernen Medien

…im Bereich Engagement

  • Fähigkeit zur aktiven Mitgestaltung sowie Mitbestimmung (z.B. Fachschaftsinitiativen, Exkursionen, Veranstaltungen/Symposien)

…im Bereich der interkulturellen Kompetenz

  • Toleranz, Respekt und Empathie für Personen distinkter Kulturkreise
  • Anpassungsfähigkeit an fremde kulturelle Gegebenheiten
  • Fähigkeit sich in interkulturellen Wissenschafts- und Berufskontexten zurecht zu finden
  • Bewältigungsstrategien im Umgang mit interkulturellem Stress und Kulturschock (z.B. Stellung des Individuums in der Gesellschaft)

Besonderheiten an der FAU

Folgende Kompetenzen können die Studierenden zusätzlich erwerben:

…im Bereich der Sprache

  • sehr gute Beherrschung der japanischen Sprache in Wort und Schrift durch (optionalen) 1-jährigen Sprachaufenthalt in Japan (an einer der elf Partneruniversitäten)
  • Japanese Language Proficiency Test bis Lv.2 (optional)

…im Bereich der interkulturellen Kompetenz

  • Sehr gute Kenntnisse der japanischen Kultur mit Beherrschung ihrer Gepflogenheiten und Umgangsformen durch Auslandsaufenthalt
  • Erweiterung der Kommunikationsfähigkeit durch Umgang mit japanischen Austauschstudierenden vor Ort (in Kursen bzw. speziellem Tandemprogramm)
  • Stärkung der Kommunikations- und Teamfähigkeit innerhalb ethnisch-gemischter Gruppen während spezieller Homestay-Programme

Mögliche Berufsfelder

A) Tätigkeiten im fachnäheren Bereich der Japanologie

Für folgende Tätigkeiten ist ein Bachelorstudium Japanologie eine gute Voraussetzung. In den meisten Fällen sind zusätzliche spezielle Kompetenzen und berufliche Erfahrungen erforderlich, die u. a. durch Praktika, Mitarbeit an Projekten, Nebenjobs oder ehrenamtliches Engagement erworben werden.

Redaktion, Moderation (Journalismus, Medien, Selbständigkeit)

  • Themen- und Objektrecherche, Aufbereitung der Rechercheergebnisse
  • Durchführung und Aufbereitung von Interviews
  • Erstellen von Artikeln, Online-Inhalten, Fachpublikationen, pädagogischen Beiträgen, Multimedia-Beiträgen unter mediengerechter Formulierung
  • Erstellung und Moderation von Hör- und Filmbeiträgen

Lektorat, Programmentwicklung (Verlagswesen, Selbständigkeit)

  • Überarbeitung und Betreuung von Manuskripten
  • Projektmanagement
  • Kontaktpflege zu Autorinnen und Autoren
  • Programmentwicklung und -erstellung
  • Organisation von Lesungen

Netzwerkarbeit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, Museen, NGOs, Kommunikationsagenturen, Selbständigkeit)

  • Erstellen von Präsentationen und Informationsmaterial
  • Entwicklung von PR-Konzepten
  • Verfassen von Pressemitteilungen und Presse-Informationsmappen
  • Kontaktpflege zu Journalistinnen und Journalisten

Dozententätigkeit, Sprach-, Fremdsprachunterricht, Sprachvermittlung (z.B. Volkshochschulen, freie Bildungsträger, Unternehmen, Agenturen, Selbständigkeit)

  • Vermittlung von Sprachkompetenzen in Form von Vorlesungen, Kursen und Übungen an Erwachsene
  • Zielgruppengerechte Aufbereitung fachspezifischer Inhalte
  • Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen
  • Abnahme von Prüfungen
  • Übersetzung(smanagement)
  • Entwicklung von Lernmaterialien

Kulturwirtschaft, Eventmanagement, Tourismus (z.B. öffentliche Einrichtungen, private Stiftungen, Museen, Verbände, private Kulturorganisationen und Tourismusunternehmen)

  • Projektmanagement: Planung, Koordination und Durchführung von Projekten, z.B. Veranstaltungen, Reisen
  • Programmerstellung
  • Veranstaltungsorganisation
  • Qualifizierte Reiseleitung
  • Erstellen von Einladungen, Flyern oder Broschüren
  • Pflege von Adressdatenbanken, Erstellen von Verteilern
  • Künstlerbetreuung
  • Fundraising: Akquise von Spendern, Spendermailing, Spenderbetreuung

Marketing, Vertrieb, Kundenbetreuung (z.B. Marketing-Abteilung in Unternehmen, Werbeagenturen), z.B. speziell für den Wirtschaftsraum Japan

  • Umsetzung von Marketingkonzeptionen in Zusammenarbeit mit Marketingdienstleistern (Grafikbüros, Werbeagenturen, etc.)
  • Analyse von Kundenwünschen
  • Entwicklung von Vertriebsstrategien

B) Tätigkeiten für Absolventinnen und Absolventen verschiedener geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Studiengänge

Für folgende Tätigkeiten ist ein abgeschlossenes geistes-, kultur- oder sozialwissenschaftliches Studium eine gute Voraussetzung. Häufig sind zusätzliche spezielle Kompetenzen und berufliche Erfahrungen erforderlich, die u.a. durch Praktika, Mitarbeit in Projekten, Volontariat, Nebenjobs oder ehrenamtliches Engagement erworben werden können.

Beratende Berufe: Berufs-, Bildungs- und Studienberatung (z.B. Bildungseinrichtungen, Hochschulen, Agentur für Arbeit, private Anbieter, Verbände, Stiftungen, Selbständigkeit)

  • Führen von Beratungsgesprächen zur Studien- und Berufswahl oder zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Organisation und Durchführung von Informationsveranstaltungen
  • Halten von Vorträgen, Leitung von Workshops und Seminaren
  • Erstellen von Informationsangeboten (z.B. gedruckte Informationsbroschüren, Internetseiten)
  • Öffentlichkeitsarbeit

Selbständige Tätigkeit, z.B. in den Bereichen

  • Journalismus
  • Lektorat
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Dozententätigkeit
  • Beratung
  • Kulturbereich
  • Eventmanagement
  • Literaturagentur
  • Tourismus

Arbeiten bei Internationalen Organisationen (z.B. Auswärtiges Amt, Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit – GIZ, Auslandshandelskammern – AHK)

  • Öffentlichkeits- und Pressearbeit
  • Projektmanagement
  • Netzwerktätigkeiten
  • Veranstaltungsmanagement

Weiterbildung, Erwachsenenbildung (z.B. Volkshochschulen, Bildungsträger, Selbständigkeit)

  • Entwicklung von Bildungskonzepten und Weiterbildungsprogrammen
  • Veranstaltungsmarketing
  • Beratung zum Weiterbildungsangebot
  • Akquise und Betreuung von Referentinnen und Referenten

Personalrecruiting, Personalwesen, Unternehmensberatung (z.B. Unternehmen, Personalberatung, Zeitarbeit)

  • Vorauswahl der Bewerbungen
  • Organisation und Führen von Bewerbungsgesprächen
  • Organisation und Entwicklung von Trainingskonzepten und Personalentwicklungsmaßnahmen
  • Erstellung und Entwicklung von Jobprofilen und Stellenausschreibungen
  • Organisation von Bewerbermessen und Assessment Centern

Hinweise:

Das individuelle Profil jeder Absolventin und jedes Absolventen umfasst mehr als das Fachstudium. Es setzt sich aus vielfältigen Erfahrungen und Fähigkeiten fachlicher und überfachlicher Art zusammen.

Die Auflistung der Berufsmöglichkeiten kann nicht vollständig sein: Eine abschließende Auflistung von möglichen beruflichen Tätigkeiten und Einsatzbereichen ist weder sinnvoll noch möglich: Die Komplexität unserer gegenwärtigen Gesellschaft und die hohe Spezialisierung ihrer Akteure erfordern individuelle Bildungs- und Berufswege. Die genannten möglichen beruflichen Einsatzbereiche können daher nur als Beispiele dienen.